Rapid-Legenden der 50er Jahre: Ernst "Aschyl" Happel, Walter "Tiger" Zeman und Max Merkel

2024-08-20 15 0 964 YouTube

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Ausschnitt "Sport am Sonntag" am 11. November 2012 um 18.00 Uhr in ORF eins, der diesmal u. a. im Zeichen einer vor 20 Jahren verstorbenen Fußballlegende steht. Martin Unger hat die 30-minütige Doku "Ernst Happel - Als José Mourinho ein Österreicher war" gestaltet. Anlässlich des 20. Todestages von Ernst Happel zeigt "Sport am Sonntag" eine Dokumentation über das bewegte Leben des Ausnahmetrainers. Der Sohn einfacher Wiener Wirtsleute schaffte es vom begnadeten Fußballer zur internationalen Trainerlegende. Die filmische Reise führt von Wien über die Niederlande nach Belgien, Deutschland und zurück nach Österreich. Wegbegleiter, Freunde und Verwandte erzählen über seine Erfolge, seine Philosophie und seine Persönlichkeit. Horst Hrubesch (früheres Kopfballungeheuer des HSV) über Happel: "Als er zu uns in die Kabine kam, war es wie wenn jemand das Licht angemacht hätte." Günter Netzer (deutsche Fußballlegende und Manager) "Er hat Dinge gemacht, die waren nicht nachvollziehbar, die haben auch die Spieler nicht begriffen, aber es hat sie auf die Erfolgsschiene gebracht." Willem van Hanegem (einer der besten holländischen Fußballer aller Zeiten) über "Aschyl", so der Spitzname Happels: "Wir hatten eine Art Hassliebe, aber er war der beste Trainer, den ich je hatte." Der am 29. November 1925 in Wien geborene Happel, der in seinem letzten Lebensjahr auch ÖFB-Teamchef war, durfte sich einst mit insgesamt 18 Titeln vor allem auf internationaler Ebene erfolgreichster Trainer der Welt nennen lassen. Ein waschechter Rapidler Happel verdiente sich seine ersten Sporen beim Nachwuchs von Rapid, ehe er noch zu Kriegszeiten als Stopper in die Kampfmannschaft der Hütteldorfer wechselte. Dort, aber auch eineinhalb Jahre für Racing Club Paris und in 51 Länderspielen zählte der technisch und taktisch versierte, schussstarke Verteidiger "Aschyl" (wegen einer gewissen Ähnlichkeit mit einem türkischen Filmstar so benannt) zu den herausragenden Akteuren, der nicht nur mit Gegenspielern gerne "Schlitten fuhr". Legendär war etwa das absichtliche Eigentor, das er 1954 Torhüter Walter Zeman bei einem Testspiel der Nationalmannschaft gegen eine Arlberg-Auswahl beim Stand von 14:0 schoss. Als Rechtfertigung gab er an, es habe sich um einen "misslungenen Drehschuss" gehandelt. Real im Alleingang bezwungen Mit den Grün-Weißen schaffte "Zauberer" Happel sechs Meistertitel und einen Cup-Sieg, mit der Nationalmannschaft zwei WM-Teilnahmen 1954 (Rang drei) und 1958. Unvergessen bleiben seine drei Tore zum 3:1-Heimsieg Rapids gegen Real Madrid im Europacup der Landesmeister. Wäre er als damals 31-Jähriger nicht drei Jahre zu alt gewesen (das Vereinslimit der Spanier betrug 28), dann hätte er vielleicht auch den Real-Dress getragen. Der Ruf ins Ausland Als 33-Jähriger trat Happel als Aktiver zurück, war zwei Jahre Sektionsleiter von Rapid und übersiedelte dann für 26 Jahre ins Ausland. https://sportv1.orf.at/071113-291/?href=https%3A%2F%2Fsportv1.orf.at%2F071113-291%2F292bigstory_txt.html Max Merkel Nach seinem Tod am 28. November 2006 gab es Beileidsbekundungen von der ÖFB-Spitze bis nach München, Nürnberg, Madrid oder Sevilla. Max Merkel war eine der schillerndsten Fußball-Persönlichkeiten, die Österreich je hervorgebracht hat – wegen seiner Erfolge als Trainer, aber auch wegen seiner süffisanten Kommentare. Schon als Spieler machte sich der gebürtige Wiener als hart arbeitender Verteidiger einen Namen, mit Rapid konnte er gleich viermal die Meistertrophäe in die Höhe stemmen (1948, 1951, 1952, 1954). Nach dem Ende der aktiven Karriere konnte er an der Seitenlinie nahtlos an diese Erfolge anschließen. Sowohl die Hütteldorfer (1957), als auch 1860 München (1966), Nürnberg (1968) und Atletico Madrid (1973) führte er zu Meisterehren. Seine Aktivitäten als Coach ließ Merkel Anfang der 1980er-Jahre beim Karlsruher SC und FC Zürich ausklingen. Parallel dazu erarbeitete er sich einen Ruf als gefürchteter „Bild“-Kolumnist. Abgesehen von fußballerischen Unzulänglichkeiten thematisierte Merkel gerne die Vorlieben von Spielern, Trainern und Funktionären für die Damenwelt oder Alkohol, ohne dabei allerdings den moralisierenden Zeigefinger zu schwingen. Den Stab über lebenslustige und trinkfreudige Kicker wollte der Wiener nicht brechen, allein schon aufgrund von persönlichen Erfahrungen: „Im Trainingslager habe ich die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Anti-Alkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 6:1. Da habe ich gesagt: Sauft’s weiter“, erzählte Merkel einmal über die Meistersaison mit Nürnberg. https://www.kleinezeitung.at/sport/fussball/international/5542449/Max-Merkel_KultTrainer-mit-KultSpruechen-fuer-die-Ewigkeit Vor der WM 1978 war er auch kurz für den ÖFB tätig, machte sich allerdings mit seiner oft rauen Art nicht nur Freunde. Das Interview im Video zeigt dieses eher skurrile Kapitel in siener Karriere

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